Kolpingsfamilie - Bersenbrück


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Bundesweit 1.088 Straßen nach Kolping benannt

In Deutschland gibt es 1.088 Straßen, Wege, Gassen und Plätze, die nach Adolph Kolping benannt sind. Er übertrifft damit deutlich die Zahl von 708 Nennungen, die das Wochenmagazin "Spiegel" in seinem Ranking im Heft Nr. 6/2014 erwähnt hatte. Dort landete Kolping in der Liste der nach historischen Persönlichkeiten genannten Straßen auf Platz 10. Kolpingstraßen gibt es in allen 20 größten Städten Deutschlands. Insgesamt verzeichnen 65 Großstädte diesen Straßennamen - das macht 85,5 Prozent aller deutschen Großstädte. In der Verbandsgemeinde Freren (PLZ 49832) in Niedersachsen gibt es gar fünf Kolpingstraßen - in jeder Ortschaft eine.
Aneinander gereiht würden die Kolpingstraßen eine Länge von insgesamt rund 342.647 Metern ergeben - das entspricht etwa der Luftlinie zwischen Köln und Nürnberg. 62 Haltestellen für Straßenbahnen und Busse sind nach Adolph Kolping benannt. Außer den 1.088 Kolpingstraßen in Deutschland sind bislang weitere 30 in insgesamt 14 Ländern auf allen Kontinenten außer Australien bekannt.

Obwohl in der Geburtsurkunde von Kolping der Vorname "Adolph" eindeutig mit "ph" geschrieben wurde, hat sich in späteren Jahren auch die Schreibweise mit "f" durchgesetzt. So findet man in dem offiziellen Stadtplan der Stadt Lahnstein das "Adolph-Kolping-Ufer" mit einem "f" im Vornamen, während auf dem Straßenschild der Vorname mit "ph" aufgeführt ist.
Kurios ist die Schreibweise der Kolpingstraße im Kölner Stadtteil Porz-Wahn: Auf den Straßenschildern findet man den Vornamen an den jeweiligen Straßenkreuzungen dreimal mit "ph" und zweimal mit "f" geschrieben.

Die Anzahl der Straßennennungen hat Harald Benzler aus Bornheim herausgefunden. Er ist Mitglied der Kolpingsfamilie Wesseling St. Andreas. Exakt vor 19 Jahren hat er sich schon einmal die Mühe gemacht und noch ohne Internet nach Kolpingstraßen und -plätzen gesucht. Damals fand er bereits 786 Straßennamen, die nach dem Gründer des Kolpingwerkes benannt sind.

In seinem Dankesschreiben an Harald Benzler würdigt Bundesvorsitzender Thomas Dörflinger dessen Einsatz: "Dass sich jemand aus freien Stücken einer solchen Arbeit unterzieht, beweist, dass da jemand mit viel Herzblut im Kolpingwerk tätig ist."
Harald Benzler hat sich außerdem die Mühe gemacht, die ihm bekannten Besonderheiten, die nach Adolph Kolping benannt sind, in den jeweiligen Orten zu nennen: Denkmäler, Kolpinghäuser, Bildungseinrichtungen, Jugendwohnheime, Kindergärten, Berufsförderzentren, Pfarrzentren, Bushaltestellen, Gedenksteine, Kapellen, Glocken, Studentenwohnheime, Familienferieneinrichtungen, Schulen, Begegnungsstätten, Gedächtniswege und Wanderhütten. Ergänzt wird dies durch eine Aufstellung von Sondermarken und Münzen der Bundesrepublik Deutschland.

Die Übersicht kann im Anhang heruntergeladen werden.

Hintergrund:
Bundesweit wird von den 2.545 Kolpingsfamilien am 4. Dezember (Todestag Kolpings) oder am Wochenende davor oder danach der Kolping-Gedenktag begangen.

Wer war Adolph Kolping?
Ein Sozialreformer der ersten Stunde, einer der erfolgreichsten katholischen Publizisten des 19. Jahrhunderts und volksnaher Seelsorger - so lässt sich Adolph Kolping kennzeichnen, der auch, als „Gesellenvater“ bis in unsere Zeit bekannt ist.

Als viertes Kind eines Schäfers in Kerpen bei Köln am 8. Dezember 1813 geboren, wächst Kolping in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und erlernt das Schuhmacherhandwerk. Zehn Jahre arbeitet er in diesem Beruf, ringt aber mit der Entscheidung, sein bisheriges Leben aufzugeben, um Priester zu werden. Im Alter von 23 Jahren wagt er den ungewöhnlichen Schritt.

Nach Gymnasium und Theologiestudium empfängt er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe. Als Kaplan in Elberfeld lernt er den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wird 1847 dessen Präses. In diesem Zusammenschluss von Gleichgesinnten erkennt Kolping ein geeignetes Mittel zur Bewältigung persönlicher Nöte und sozialer Probleme. Er lässt sich nach Köln versetzen, wo er am 6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein gründet, der sich zum Mittelpunkt eines überregional organisierten Verbandes entwickelt.

Hier findet Kolping seine eigentliche Lebensaufgabe: In seinen Gesellenvereinen will Kolping jungen Menschen in bedrängter Situation Hilfestellung leisten. Hier erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, allgemeine, berufsbezogene und religiöse Bildung, ergänzt durch geselliges Miteinander. So gewinnen sie persönliche Tüchtigkeit und Mut zum praktischen Christentum. Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen – so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen.

Innerhalb weniger Jahre gelingen ihm zahlreiche Neugründungen. Die ersten Vereine schließen sich 1850 zum Verband zusammen. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland und vielen Ländern Europas. Damit ist Kolping ein Initiator der katholischen Sozialbewegung und Wegbereiter der katholischen Soziallehre. 1991 wird er durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Heute gibt es rund 400.000 Kolpingmitglieder in weltweit 61 Ländern.

Welche Wirkungen gehen heute von seiner Person aus? Hier einige Beispiele:

Kolpingwerk Deutschland
Martin Grünewald
St.-Apern-Straße 32, 50667 Köln

Telefon: (02 21) 20 701-220E-Mail: martin.gruenewald@kolping.de


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